…MAGISCHE ANZIEHUNGSKRAFT, ein Ende ist nicht abzusehen! Im Gegenteil, in meinen Ferien entdecke ich immer MEHR im elsässischen Munster-Tal. Wanderwege, die durch Feen-Wälder führen, Kühe mit Sommersprossen, stärkende Mahlzeiten, Rezepte dazu, Landschaften des Munstertals, einen Garten, den von „Berchigranges“, der ein ausgewachsener Park ist und HAPPY END der diesjährigen Tomaten-Story. Ach ja, und ein paar Pilze….und so siehts aus, das Munster Tal.
Anfangs steigt es sanft in einem Riesenbogen aus der weinreichen Rheinebene und fächert sich dann um viele Hügelnasen in ordentliche Höhen. Der Pass „Col de la Schlucht“ hat 1.139m, unser Wanderweg scheucht uns auf 1.273m über dem MEHR!
Der Weg dorthin sieht nicht wirklich aus wie einer zum Wandern.
Der Märchenwald drumherum lässt uns das Kletterwandern berauf vergessen.
Wir fallen von einem Erstaunen ins andere
Pepsi kraxelt vor.
Macht hungrig! Neben atemberaubenden Weitblicken und und immer wieder überraschend dramatischer Natur liegen glücklicherweise noch andere, wiederbelebende „high lights“ am Weg: Die „Ferme-auberges“. Zielstrebig sind wir auf „Musmiss“ losgelaufen und gemütlicher kanns gar nicht sein!
Hier können wir uns mit köstlichen „Roigabrageldi, Kassler und Salat“ stärken.
Der Kaffee danach gibt den Schub zum Abstieg.
Kaffee mit Milch, ohne Milch geht hier nix, die allgegenwärtigen sommerprossigen Elsass-Kühe geben sie.
Grundzutat für den, ich gebe es zu, duftintersiven, Munsterkäse. Ich habe schon hören müssen, dass er als „körperverletzend“ bezeichnet wurde. Nun, wenn man ihn liebt …ist dies anders. Mein liebster Käs ist der von Dany , Chantal und Adeline Roess Am Oberen Geisberg/Soultzeren.
Hervorragend auch, um Roigabrageldi eins draufzusetzen und damit zu überbacken!
Ausserdem allgegenwärtig ist der Kouglhof, weil er zum Kaffee
genauso schmeckt, wie zum Wein. Da freuen sich alle Gäste!
Nicht ganz einfach zu backen. Hefeteig, nicht sehr süss. Er braucht Zeit, Zeit und noch mal Zeit zum Gehen! Wem das zu lästig ist, der kann ja einfach hinfahren. Da stehen sie überall rum, so als obs das Selbstverständlichste der Welt wäre, die zu backen!
Seit diesen ganzen 48 Jahren ziehts mich immer und immer wieder hierher. Dieser Landfleck ist eine Konstante in meinem Leben, geprägt von Wohnortwechseln und beruflichem Unterwegssein. Hier geniesse ich die Elsässer, ihre Hinwendung ans leibliche Wohl und an die Natur. Aussergewöhnlich und im ganz Grossen bei Mme. et M. Drohnet im „Jardin de Berchigranges“ ,
in einem Tal hinter den Vogesengipfeln in Lieu-dit : Berchigranges F88 640 – Granges-sur-Vologne. Diese beiden Künstler haben in 20jähriger Gestaltung und Arbeit ein Paradies aus einem aufgelassenen Steinbruch geschaffen.
Jedesmal, wenn ich dort bin, entdecke ich neue Pflanzenwelten und Gartenideen.
Der Garten ist ein Park, riesig,
die Welt bleibt draussen vor den Hecken.
Überall versetzt Besonderes, wie diese Hortensie, in Staunen. Ruhe und Stille breitet sich aus.
Im Kleineren haben auf mich täglich die Details der „Geblümten Dörfer“ („Villages fleuries“) denselben Effekt. Staunend und neugierig betrachten wir, was da rankt und wächst in barocker Pracht.
Fenster der Konditorei von Christine Ferber, der elsässischen, sogar französischen, Marmeladen Königin in Nierdermorschwihr, mitten in den Weinbergen. Selbst das Rathaus schmückt den Besuchern freundlich den Weg zum Amt.
Nun, wie’s bei Ferien so ist, sie gehen zu Ende. Aber dieses Bett erinnert mich dran, wie schön es dort ist.
Zurück in meinem Franken-zu-Hause im Garten, geht die Tomaten Geschichte ihrem Ende zu. Die roten, gelben und schwarzen pflücke ich und lasse sie noch mal so richtig als Salat in allen ihren Farben leuchten.
Alle anderen, die noch grün herumhängen, auch gelblich oder leicht errötet, pflücke ich ebenfalls, bevor es friert und koche sie zu Marmelade.
Zum guten Schluss noch kurz ein kleiner Heimat-Herbst Ausflug: da wir ja bei Natur und Wald sind. Dieses Jahr ist endlich mal wieder ein gutes Pilzjahr! Was da alles aus dem Boden schiesst, erfreut mich immer wieder! Natürlich besonders schön und giftig, der Fliegenpilz.
Auch ungeniessbar und schön, der Ziegenbart oder auch Gold-Koralle
Dagegen wunderbar und unvergleichlich der köstliche Steinpilz
Jaaa, Pilzglück gehabt heuer, fette Beute habe ich nach Hause tragen können,
um dann mal in meinen Pilzbüchern zu schmökern. Und bin dabei, unter Anderm natürlich, aber auch, auf sehr brauchbare Beschimpfungen gestossen, die ich nicht für mich behalten möchte. Z.B.: „Gelbgestiefelter Schleimkopf“ (ist sogar essbar!), „Safranfleischiger Dickfuss“, „Kahler Krempling“, „Kirschroter Saftling“, „Verbogener Milchling“ , „Zottiger Reizker“! Da ist „Stink-Morchel“ ja noch nett! Wenns mal schnell gehen muss, tut „Wulstling“ auch schon ganz gut!
Gefahrlos werde ich sie dem Kater um die Öhrchen hauen, manchmal sind wir ja durchaus verschiedener Meinung.
Heute geht’s. Er hat sich von der Mäusejagd schlechtwetterfrei genommen, sich designig in sein Bett abgelegt und schläft.
Wer schläft, sündigt bekanntlich nicht!
Bis bald, da gibt’s wieder mal einen schön gedeckten Tisch, vielleicht!