Aussäen ist mir zu aufwendig, ich kaufe Keimlinge, so bin ich auf der sicheren Seite! Für Tontöpfe habe ich mich entschieden, mir als optischem Menschen gefallen sie besser als Plastich. Ausserdem werden sie mit ihrem höheren Gewicht nicht umgeweht. O.K., sie geben mehr Feuchtigkeit ab, ich muss etwas öfter giessen, nach Fingerprobe auf der Erde. Das tue ich morgens, so haben meine Lieben den Tag, um für ihre „Wuchsarbeit“ die Feuchtigkeit in sich aufzunehmen und gewinnbringend zu verarbeiten. Ich fange mit dem Fotografieren im Studio ja auch morgens an.
Nach Frau Dressel, meiner Tomatenspezialistin, verwende ich fertige Tomatenerde, das nimmt mir viel Unsicherheit und Mühe. Ist etwas teurer, aber sinnvoll, wenn man sich nicht dauernd dem Tomatenwohl hingeben kann.
Los geht’s.
Step1
Tomatenerde kaufe ich und suche aus meinem Topfarsenal passende Töpfe raus. Pro mittelgrosse Tomate ca 10l fassend, für Fleischtomaten grösser, für Minis kleiner. Ich säubere sie, so gut es geht. Hab den used-look aber sehr gern.
Step2
Das Abflussloch des Topfes bekommt gebogene Tonscherben, damit es nicht verstopft.
Step3
Die Scherben lege ich mit dem Buckel nach oben übers Abzugsloch, so dass auf jeden Fall Wasser durchkommt.
Step4
Die Pflänzchen können sich in einem Eimer Wasser vollsaugen, bevor ich sie aus ihren kleinen Töpfen nehme.
Step5
In den grossen Topf gebe ich etwas Erde auf den Boden. Die unteren 3 Blätter der Tomate knipse ich ab und stelle die ausgetopfte Tomantenpflanze auf die Erde im grossen Topf.
Step6
Dann fülle ich mit Tomatenerde einen Finger breit über das vorherige Erdniveau der kleinen Pflanze auf. Es bleibt ein grosser Freiraum im Topf. Dadurch erschrickt sich die Tomate nicht so, weil sie eine übersichtliche Menge an Erde zum Bewurzeln um sich hat.
Step7
Nun giesse ich üppig an, so dass die gesamte Erde im Topf einmal gut durchgefeuchtet ist. Jetzt lasse ich sie abtocknen, dauert einige Tage, und halte sie nur grad so feucht. so entwickeln sie kräftige Stiele und ich kann mit dem Anbinden noch warten.-
Sobald sie ihre Grösse verdoppelt hat, entferne ich wieder die unteren 2-3 Blätter und fülle ca. 2 Finger breit mit Tomatenerde auf. Auf diese Weise bekommen die Tomaten wieder mehr Stand. Durch die vorgedüngte Erde gleichzeitig wieder neue Düngerversorgung. Das führe ich weiter fort, bis der Topf bis oben mit Erde gefüllt ist. Einen Giessrand lasse ich stehen. Danach, ca. 3-4 Wochen später, im Juni ungefähr, gebe ich einmalig eine Düngergabe mit flüssigem Tomatendüger und dann nichts mehr. Jetzt haben sie genug Versorgung, um bis zum Herbst gut auszureifen.
Wird das Laub zwischendurch gelblich, fütterte ich nach Anleitung auf der Packung mit Flüssigdünger mal bei dieser Pflanze nach.
Auch, wenn sie dann richtig standfest sind, binde ich sie an. Geht an Stäben, aber ich habe ja meinen Dachüberstand, da gehts elegant!
Also, so sahen sie im April aus, als ich sie an ihren vor Regen geschützten Sommerplatz stellte. Geht auf jedem Balkon mit etwas Sonne genauso gut!
Die Wetterlage beobachte ich sorgfältig. Sollten die bösen Eisheiligen noch einmal Frost bringen, decke ich meine Lieblinge mit Vlies ab. So sind sie im Juli schön gewachsen.
Sie haben noch einmal ordentlich Tomaten-Langzeitdünger an die Füsse bekommen. So gross geworden, brauchen sie Befestigung. Ich binde sie mit Kordel an einen Haken unterm Dach.
Am unteren Ende des Stämmchens schlinge ich den Bindfaden locker drum, so dass es nicht einengt in der Entwicklung des Stamms.
Und hier meine geschmacksgefüllten Paradiesäpfel, als Erstes die kleine, wilde, gelbe „ Galapagos“, mit fester Schale, knackt sie kurz zwischen den Zähnen, um den Mund mit saftigen Aroma zu füllen. Kommt gut im Salat!
„Potato Leaf Variagated“ ist sanft süsslich, tomatig.
Die „Königin der Nacht“ macht ihrem Namen Ehre,
und „Ignatius“ sieht auch schon interessant aus, beide wollen noch Zeit zum Reifen.
Bald ist es woweit. Und wenn nicht, eigentlich warte ich ja drauf, dann habe ich genug, um „GRÜNE TOMATEN-MARMELADE“ davon zu machen. Hier gehts Zum Rezept.
Aber jetzt erst mal zum sich entrollenden Sommer. Geniesst ihn wo, wie, wann immer ihr könnt! Und bis zum nächsten BLOG. Habt ihr Fragen zwischendurch, schreibt sie mir in den Kommentarenkasten!