…DEKORATIV DRAUSSEN! Im Garten blüht’s in allen Farben und Formen, es wuchert, was sich trotz Trockenheit entschlossen hat, zu wachsen. Wald und Flur haben die Hitzeglocke abgelegt. Sie breiten sich weit vor uns aus zum Durchwandern. Wahlweise zu Fuss oder mit dem Motorrad. Im „Steinhaus“ lassen wir uns die Brotzeit munden. Gemüse und Stauden-Beete schenken mir dicke Rotkohl-Köpfe und -Blätter, Dahlien, Astern, Pfaffenhütchen, Nüsse, Äpfel!
Die peppe ich auf mit dicken Klunkern, lasse alles zusammen glitzern und strahlen. Am Kerzenleuchter, im Buffet,
beschwere Servietten damit,
verteile sie üppig auf dem Tisch,
fülle damit einen Korb randvoll,
baue Blumenschiffchen daraus,
verzaubere einen Geschenkblumentopf,
werfe sie einfach grosszügig an alle Stellen, die damit gut aussehen.
Nur schwer lässt sich der Blick heben vom funkelnden kleinen Natur-Wunder in die grosse Weite:
Dazu regt mich oft das Buch „Zum Wandern“ an. Vieles, was ich zum Wandern nie überlegt hatte, fasst Herr Grober in Worte. Das machts rund und gibt dem Wandern neue Perspektiven.
Ich zitiere Herrn Grober: „Ohne die direkte Erfahrung von Nahräumen, so scheint es, bleibt die Wahrnehmung globaler Räume oberflächlich. Ohne das eigene Erleben in begehbaren Räumen ist man den medial vermittelten Bildern ausgeliefert. Virtuelle Realitäten werden nur im Gegenlicht von realen Erfahrungen produktiv. Erst im Pendeln zwischen den Welten, in der Kontrasterfahrung erschliesst sich die ganze Fülle. Davon handelt dieses Buch.“
Seine darin ungewöhnlich beschriebenen Wanderungen nehmen den Leser mit und machen Lust, selbst loszuziehen. In sehr nah und fern!
Meine direkte Erfahrungen von Nahräumen mache ich bis jetzt, indem ich einfach loslaufe. O.K., nach akribisch, genussvollem Studium von Wanderkarten, um dann oft durchs Gebüsch zu kriechen. Weil der andere Weg, nicht der Route folgend, viel versprechender aussah. Na ja, woanders rauskommen, als geplant, ist manchmal doof, oft aber auch beglückend. Verlaufen hab ich mich noch nie! (Bis jetzt)
Herrn Grober und meinem Patenkind verdanke ich inzwischen eine 2-tägige Wanderung mit Übernachtung, das Auto in weiter Entfernung. Helfen tut dann eine Unterkunft, die mit kräftiger Brotzeit
oder gar „Klössen plus“ die Ressourcen wieder auffüllt.
Das tut die Küche von Beate Wolf im „Steinhaus“ .
Seit 95 Jahren bewirtschaftet ihre Familie die Waldgaststätte. Unbeirrt führt die Hotelfachfrau und Hauswirtschaftsmeisterin die Tradition fort, eigene Fleischlieferanten auf dem Hof und den umliegenden Wiesen zu halten, zu pflegen und aufs Beste pur für ihre Gäste zu verarbeiten,.
Vor gefühlten 1000 Jahren arbeitete ich so nah am Steinhaus , dass wir in der Mittagspause mit dem Motorrad hinfahren konnten, um uns mit den puren, bodenständigen Köstlichkeiten für den Arbeitsnachmittag zu kräftigen.
Meinem Elefantengedächtnis für Gutes gehorchend, spürte ich den Weg unlängst hierher wieder auf und fand alles in gleich gebliebener Qualität vor. Ich bin begeistert! Beate Wolf gehört zur nächsten Generation, die wunderbares Brot selbst bäckt. Ausserdem trifft sie Vorsoge, dass der Gast viele der Kostbarkeiten im Glas für den eigenen Tisch nach Hause tragen und den Ferien Genuss verlängern kann.
Als Motorradfahrerin weiss ich auch die Ferienwohnungen sehr zu schätzen, die zum länger Bleiben einladen.
Nach kleinsträssigen Kurven bis vor die Gasthaustür
ist es einfach klasse, zu duschen und eine Holztreppe tiefer Hunger und Durst völlig entspannt aufs Beste zu stillen. Witterungsbedingt in der gemütlichen Gaststube oder unter dem uralten Walnussbaum
Ein guter Ort.
Bei meiner Rückkehr vom wohltuenden Ausflug meint der Kater: Machs kurz! Sprachs und legte sich in unseren Sonnengarten.
Na gut, dann verbleibe ich mit einem dekorativen Garten-Gruss in der Vase
und mache mich bald zum Wandern in die Vogesen-Ferien auf. Das gibt Stoff für den nächsten BLOG! Vielleicht……..kann sein, ich mache ausschliesslich Ferien und rühre keine Kamera an. Schau mer a mal! Ich lass mich überraschen