Schlehen sind was Feines, vom Strauch weg schlecht zu essen, besser zu trinken!

von Angela Francisca Endress

Axel und Hendrik in Gemünda sorgen dafür, dass nicht nur Schlehen hochprozentig in Flaschen kommen, munden, erwärmen und fröhlich machen.

In unserem idyllischen Rodachtal ist Hendrik als Wegewart und Landwirt viel unterwegs in der Natur, auf Feldern und den familieneigenen Streuobstwiesen.

Seine Erfahrung und sein Wissen über Wildfrüchte und ihre Reife wird da fast zur Geheimwaffe. Heuer weigert er sich, die Büsche abzuernten, die wir beim Wandern in der Natur bestaunen: Den normalen Schlehdorn (Prunus Espinosa), der vor Unmengen an Früchten fast wie blaue Tücher an den Feldrainen weht.

„Zu grosser Kern, zu wenig Fruchtfleisch!“ Sagt er und erntet exklusiv Haferschlehen (Prunus domestica subst. Insititia) mit viel mehr Frucht und maischt diese ein.

Gebrannt wird dann in der hofeigenen Brennerei in Kupfer und ordentlichen Mengen.

Ein langer Prozess, gut, dass sie zu zweit sind, vor allem bei der Qualitätskontrolle: Erst, wenn sich der edle Tropfen mit vollem Frucht-Aroma wohltuend im Mund ausbreitet, sind die Beiden zufrieden.

Viele verschiedene Früchte entkommen ihrer Ernte nicht, zum Beispiel Quitten,

Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen, Renekloden, Vogelbeeren,

Sauerkirschen. Gespeicherte Sonne intensiviert den Geschmack, auch bei Äpfeln. Äpfel sind Dressels Lieblingsthema.

Sie produzieren Apfelbrand, Apfelweinbrand im Eichenfass und Apfelbrand mit Frucht. Letzterer bekommt noch eine Weile Apfelfleisch zugefügt. Das rundet das Fruchtaroma noch weiter ab, macht es feiner und gleichzheitig stärker.

Also ein besonderes Geschenk! Ergibt mit dem „KLEINEN GRÜNEN“, einer Schleife, Äpfeln und ein paar Zimtstangen dekoriert, DEN nachhaltig regionalen Coup! Das Genuss-Handbuch „LANDPARTIE IM RODACHTAL UND DRUMHERUM“ lotst dich auf Wanderungen, Touren mit Fahrrad und Motorrad. Zeigt dir die Picknick-Plätze, an denen dich die Brände oder Flaschen-Geister erwärmen können.

Geist verkorken sie ebenso, aus: Himbeeren, Hasel- + Walnuss, Mandeln und Brombeeren.

Für diesen trinkbaren Geist werden die jeweiligen Früchtchen oder Nüsse einige Tage bis Wochen in Alkohol eingelegt, dann der Ansatz mitsamt den Beeren oder Nüssen destilliert und dabei die gewünschte Trinkstärke eingestellt.

Zu erwerben sind die feinen Flaschen auf den hiesigen Weihnachts- und sonstigen Märkten in der Region. Und, nach telefonischer Vereinbarung bei den Dressels auf dem Gemündaer Hof: Am Brunnen 1+2 . Telefonnummer ist 09567-9811985.

Ein Ausflug zum Hof, ins Rodachtal, zur Kapelle an der Heiligenleite lohnt sich sowieso immer.

Das Buch für 5,-€ und die Hosentasche

„LANDPARTIEN IM RODACHTAL UND DRUMHERUM“ kannst du bei Dressels bekommen und auch bei mir in Sesslach im Fotostudio, Am Krumbach 12.

Viel Freude mit den Flaschengeistern, sie sind heiss begehrt und halten sich nur theoretisch lange, denn oft sind sie im Nu getrunken. Sind halt Edelbrände!

Darauf ein Prosit!

Vielleicht magst Du auch