Schreite ich zur Tat, „Roigabrageldi“ zuzubereiten, schüre ich als 1. Schritt meinen uralt Holzherd ein. Als 2. schenke ich mir ein Glas feinen Elsass-Riesling ein (geht auch anderer!). Muss sowieso eine Flasche öffnen für’s Rezept.
– Rezeptautorin: A.F. Endress mit Korrektur von Christiane Neubauer, Elsass –
Alsdann sammle ich die Zutaten zusammen, geht schnell:
Für 6 Portionen
- 3EL Sonnenblumenöl
- 400g gut durchwachsenen, geräucherten Speck, in Würfeln
- 3 grosse Zwiebeln, in Würfeln
- 2kg Kartoffeln, mehlig-kochend, geschält und in nicht zu feinen Scheiben
- Salz, Pfeffer
- 1 kleines Glas ca. 70ml Riesling
Am besten geht’s in einem gusseisernen Bräter. Das Gericht in einem elsässer Keramik-Bräter sieht natürlich besser aus, aber das überlassen wir lieber den Elsässern, die wissen, wie sie damit umgehen, dass sich der Bräter nicht beim Anbraten in seine Einzelteile zerlegt.
Überhaupt ist es hilfreich, einen alten Hozherd zu haben, der alle Wärmezonen bietet. Oder eine adäquate Bräterplatte, die auf hohe und niedrige Stufen zu schalten ist. Genauso gut kann man aber auf grosser Hitze Speck und Zwiebeln anbraten, wie siehe unten verfahren und dann den Bräter bei 200 Grad in den Backofen schieben. Nach ½ Stunde auf 170 Grad herunterschalten und beobachten. Wenn am Boden keine Flüssigkeit mehr brutzelt, herausnehmen, vorsichtig umrühren und ohne Deckel noch mal kurz mit 200 °C Oberhitze überbacken.
Aber, von vorne:
Im Bräter erhitze ich das Öl, brate zuerst Speckwürfel und Zwiebeln zusammen an. Haben sie Farbe genommen, nehme ich sie aus dem Bräter, verteile die Häfte der Kartoffelscheiben auf dem Boden des Bräters. Darauf gebe ich Speck- und Zwiebelwürfel, zum Abschluss die zweite Hälfte Kartoffelscheiben. Pfeffern und salzen tue ich vorsichtig, der Speck hat ja schon Salz. Als letztes giesse ich das Glas Weisswein drüber. Deckel drauf. Ich lasse den Bräter ca. 1 Stunde auf dem Hozherd in einer Wärmezone stehen, die dafür sorgt, dass alles von unten ein wenig, aber nicht zu heftig brutzelt. Ist keine Flüssigkeit mehr auf dem Boden den Bräters und sind die Kartoffeln gar, rühre ich die Kartoffel-, Zwiebel-, Speck- Masse vorsichtig um.
Fertig, Achtung hat Suchtfaktor! Vor allem in der kühlen Jahreszeit.
TIPP: Weil ich das Gericht schon so lange kenne, kann ich’s mir nur mit einem grünen Salat, bevorzugt Endivien, mit Kräuter Sahne Sauce vorstellen. Fleischfressende Pflanzen werden Kassler dazu lieben, schmeckt mir auch sehr gut, wenn ich gewandert bin!